Eifel und Luxemburg - Grenzüberschreitende Erlebnisse

Unsere Campingtour im Vorjahr in die sächsische Schweiz hat uns so gut gefallen, dass wir beschließen, mit dem Wohnwagen wieder in Deutschland zu bleiben. Wir möchten nicht so weit fahren und entscheiden uns für die Eifel. Die Gegend soll sehr schön sein und außerdem ist Luxemburg nicht weit entfernt, und dieses Land möchten wir uns ebenfalls gerne näher anschauen.

Das Wetter der letzten Tage im Juni 2016 verheißt nichts Gutes. Kein Tag vergeht, ohne dass nicht irgendwo in Deutschland ein schweres Unwetter mit Gewitter, Hagel und starken Regenfällen niedergeht. Aber die Wettervorhersage sagt eine Wetterbesserung voraus, wenn auch nicht mit solch tropischen Temperaturen, wie wir es im letzten Jahr im Osten gehabt haben.


Irrel Campingplatz

Als zentralen Aufenthaltsort für unseren Wohnwagen haben wir uns das Örtchen Irrel ausgesucht. Es liegt verkehrsgünstig zwischen Bitburg und Trier, bis zur luxemburgischen Grenze sind es nur wenige Kilometer und selbst die Stadt Luxemburg ist gut zu erreichen. Zudem gibt es im nahen Umfeld von Irrel viele Rad- und Wanderwege, so dass viele unterschiedliche Aktivitäten möglich sind.

Von den beiden in Irrel zur Verfügung stehenden Campingplätzen entscheiden wir uns für den Campingplatz Nimseck. Der Campingplatz ist terrassenförmig aufgebaut, so dass es Stellplätze gibt, die direkt am Flüsschen Nims liegen, welcher durch den Campingplatz verläuft, aber auch welche auf einem Plateau, so dass man fast über allem thront. Ursprünglich wollten wir direkt an der Nims unser Lager aufstellen. Durch die starken Regenfälle der vorangegangenen Tage und Wochen führt die Nims jedoch so viel Wasser, dass es lautstark über eine Stromschnelle rauscht, welche sich direkt an unserem ursprünglich gebuchten Stellplatz befindet. Von Ruhe kann also keine Rede sein. Und noch vor wenigen Tagen wurden andere Gäste an dieser Stelle in der Nacht aufgefordert, den Platz zu räumen, da der Pegelstand der Nims rapide anstieg und mit einer Überflutung zu rechnen war. Somit entscheiden wir uns auch für das Plateau und schlagen dort unser Lager auf. Der Platz ist fast vollständig in niederländischer Hand, vereinzelt sind auch Franzosen und Belgier zu finden. Da während unseres Aufenthalts die Fußball-WM stattfindet, ist diese Mischung sehr interessant. :-)

Im Dorf Irrel finden wir alles, was für einen Campingurlaub notwendig ist: Bäcker, Supermärkte und ein paar Restaurants. Es gibt sogar eine kleine Brennerei, wo man den köstlichen Likör oder Brand verkosten und kaufen kann.

2016 Eifel - Campingplatz

Echternach

Direkt an der deutsch/luxemburgischen Grenze liegt die Stadt Echternach, die älteste Stadt des Landes (5.600 Einwohner). Echternach gilt als historisches und kulturelles Zentrum der Region Müllerthal (Kleine Luxemburger Schweiz) und hat ihr mittelalterliches Ambiente bewahrt: verwinkelte Gassen, Überreste und Türme der alten Stadtmauer sowie ein Marktplatz mit gotischem Stadthaus. Echternachs Geschichte geht zurück bis in die Römerzeit, davon zeugt eine Römervilla aus dem 1. bis. 5. Jahrhundert.

In der Touristeninfo erhalten wir einen Stadtplan und die Broschüre „Via Epternacensis – Ein Kulturweg durch die Echternacher Altstadt“. Mit diesen Plänen können wir die Stadt wunderbar erkunden und uns alles Sehenswerte anschauen. Höhepunkte sind die Sankt Willibrordus Basilika (11. Jh.), die Benediktinerabtei (18. Jh.) und der Klostergarten (ebenfalls 18. Jh.). Am Place du Marché reihen sich schöne Restaurants und Cafés aneinander und laden zum Verweilen ein.

Durch das Müllerthal (oder Mullerthal) führt der Mullerthal Trail, ein Leitwanderweg von 112 km Länge. Hiervon zweigen viele kleine Wanderwege ab bzw. kreuzen den Trail. Auch durch Echternach verläuft der Trail, gut erkennbar an den auffälligen Wanderwegweisern. Wir gehen ein kleines Teilstück bis zur „Wolfsschlucht“. Vom Ort aus gehen wir einen Hügel hoch und haben schöne Ausblicke auf Echternach, bevor es in den Wald hineingeht. Wir wandern an einigen Felswänden entlang und erreichen die Schlucht, durch die in Fels gehauene Stufen hindurchführen. Es ist hier recht kühl und feucht und durchaus beeindruckend.

2016 Eifel - Echternach

Trier

Trier gilt als die älteste Stadt Deutschlands. Sie war Zentrum der Antike, die einzige römische Kaiserresidenz nördlich der Alpen und gilt heute als Touristenmagnet. Im Stadtzentrum zeugen davon noch heute sieben römische UNESCO-Welterbestätten.

Wir stellen das Auto im Randbereich von Trier ab und fahren mit unseren Fahrrädern ins Stadtzentrum. Unser erstes Ziel ist die Porta Nigra, ein römisches Stadttor aus dem 2. Jahrhundert. Das Tor gilt als das weltweit besterhaltene Stadttor der Antike und ist das heutige Wahrzeichen der Stadt. Am Fuße des Tors findet an diesem Wochenende ein Kunsthandwerkermarkt statt. Viele Händler bieten ihre Handwerkskunst in kleinen Zelten oder Pavillons an.

Der Hauptmarkt wartet mit einem prachtvollen Häuserensemble von wunderschön restaurierten Fachwerkhäusern auf. In direkter Nachbarschaft befindet sich der Trierer Dom St. Petrus.  Der Dom ist nicht nur die älteste Kirche Deutschlands, sondern auch das älteste Bauwerk Deutschlands, das in seiner 1700-jährigen Geschichte ununterbrochen seinem ursprünglichen Zweck als Bischofskirche diente und bis heute dient. Der Dom ist recht grau, wird aber von vielen Grabskulpturen geschmückt. In einem Keller kann man die Grabplatten der Bischöfe von Trier sehen. Unmittelbar neben dem Trierer Dom steht die früheste gotische Kirche in Deutschland, die im 13. Jahrhundert erbaute Liebfrauenkirche. Eine Besonderheit ist der kreuzförmige Grundriss.

Nicht weit entfernt erhebt sich massiv die Konstantin-Basilika aus dem 4. Jahrhundert. Diese römische Palastaula war der Thronsaal Kaiser Konstantins des Großen. Das Kurfürstliche Palais aus dem 17. Jahrhundert unmittelbar neben der Konstantin-Basilika gilt als einer der schönsten Rokoko-Paläste der Welt. Der dazugehörige Palastgarten lädt zu einer kleinen Pause ein.

Bis jetzt war alles fußläufig, aber für die weiteren Besichtigungspunkte nehmen wir unsere Räder. Das Amphitheater (100 n. Chr.) als auch die Kaiserthermen (4. Jahrhundert) schauen wir uns nur von außen an. Zum Abschluss unternehmen wir noch einen kurzen Abstecher zur Römerbrücke über die Mosel. Sie ist der älteste römische Brückenbau nördlich der Alpen. Unglaublich, aber die Brücke stammt aus dem Jahr 16 v. Chr.

2016 Eifel - Trier

Little Switzerland Tour

Wenn man sich schon in der Nähe der kleinen Luxemburgischen Schweiz aufhält, dann bietet sich auch ein Besuch dort an. Dabei hat man die Wahl, ob man die Gegend zu Fuß, mit dem Rad oder dem Auto erkunden möchte. Wir kombinieren gerne, indem wir mit dem Wagen eine Rundfahrt machen und an den schönsten Stellen einfach aussteigen und etwas wandern bzw. spazieren gehen. Das hat sich auch der Tourismusverband gedacht und entsprechend ein paar Touren ausgearbeitet. Dazu zählt die „Little Switzerland Tour“ mit einer überschaubaren Länge von 24 km. Die Tour startet ab Echternach.

Der erste Zwischenstopp ist schon nach ein paar Kilometern beim Perekop, einer engen Felsspalte, in die man hineinklettern kann. Direkt am Straßenrand erhebt sich eine riesige Felswand mit einer schmalen Felsspalte, in die eine Treppe gebaut ist, so dass man die gesamte Felswand in dieser Spalte erklimmen kann. Oben angekommen, kann man noch über die ganzen Felsen klettern und auch ein Wanderweg führt hier entlang. Wir fühlen uns ins Elbsandsteingebirge zurückversetzt.

Wir setzen uns wieder ins Auto und kurze Zeit später parken wir in der Nähe von Berdorf und gehen ein paar hundert Meter zu einem alten Amphitheater. Die Bühne ist in den Felsen gehauen und die Sitzbänke sind noch gut erhalten und wirken, als ob hier wirklich noch Vorstellungen stattfinden. Direkt hinter dem Theater sind die Hohlay. Das sind mehrere Felshöhlen, in denen man sehen kann, wie die Mühlsteine aus den Felsen gehauen wurden, die früher in zahlreichen Mühlen der Umgebung zum Einsatz kamen.

Wir fahren durch Berdorf und halten beim Predigtstuhl und dem Werschrummschlümpf, einer weiteren beeindruckenden Felsformation. Wir klettern hier eine ganze Zeitlang herum. Es gibt mehrere Felsspalten, durch die man komplett hindurchgehen kann oder die auch teilweise in einer Sackgasse enden. Eine Felsspalte ist nur 30 cm breit. Wir kraxeln auf einige Aussichtsplattformen und versuchen, dem Gewusel hier aus dem Weg zu gehen. Bei dieser Attraktion sind doch mehrere Familien und Gruppen unterwegs.

Wir machen nun einen kleinen Abstecher von der Route und fahren in das nur ein paar Kilometer entfernte Beaufort, welches ein sehr schönes Schloss und eine Burgruine haben soll. Es ist wirklich riesig und sehr beeindruckend, die Burg erinnert uns sofort an Schottland. Leider kostet der Zugang zur Burg Eintritt und in einer Viertelstunde endet die Öffnungszeit, so dass wir bestimmt in den nächsten Tagen noch einmal wiederkommen, um uns die Burg auch von innen anzuschauen. Direkt neben der Burg thront das Schloss, welches auch nicht weniger beeindruckend ist.

2016 Eifel - Little Switerzland Tour

Luxemburg

Luxemburg, die Hauptstadt des Großherzogtums, beheimatet etwa 115.000 Einwohner unterschiedlicher Nationen. Die Stadt Luxemburg ist neben Brüssel und Straßburg Verwaltungssitz der Europäischen Union mit Sitz und Tagungsort zahlreicher europäischer Institutionen. Daneben ist Luxemburg ein wichtiger Finanzplatz (verdammt, wir haben unseren Geldkoffer zu Hause vergessen). Seinen Ursprung hat die Stadt Luxemburg vermutlich durch eine im Jahre 963 errichtete Burg.

Das Luxembourg City Tourist Office preist die Stadt wie folgt an:
Nirgendwo anders harmonieren zeitgenössische Bauten so subtil mit den Ruinen ehemaliger Burgen und Schlösser. Seit vielen Jahren gehört die Stadt Luxemburg zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ultramoderne Gebäude fügen sich nahtlos in das ursprüngliche Stadtbild ein, welches Zeuge einer bewegten Vergangenheit ist. Kurzum: Luxemburg ist eine moderne Stadt mit tief reichenden Wurzeln.
Klingt doch vielversprechend, das gucken wir uns mal an.

Die Voraussetzungen für einen Besuch der Stadt sehen nicht gut aus, denn der Tag beginnt regnerisch. Auch auf der Fahrt regnet es Bindfäden, aber passend zur Ankunft verziehen sich die Regenwolken und einem Besuch der Stadt steht nichts mehr im Weg. Wir parken etwas außerhalb und gehen etwa 10 Minuten in die Innenstadt. Bei der Tourist Info am Place Guillaume II erhalten wir einen Stadtplan mit einem Rundgang und einigen knappen Erklärungen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten.

Wir starten am Wilhelmsplatz (Place Guillaume II,Knuedler“) und sehen dort auch das Rathaus und das Reiterstandbild Wilhelm II. Durch ein paar Baustellen ist der freie Blick auf die Gebäude in Teilen eingeschränkt. Vorbei am Großherzoglichen Palais (mit einer auf- und abgehenden Palastwache) geht es zum Cercle Cité am Paradeplatz (Place d’Armes). Dort befindet sich auch das Dicks-Lentz-Denkmal.

Vom Konstitutionsplatz hat man einen Blick auf das Petrusstal und die Adolphe-Brücke (welche aber wegen Renovierungsarbeiten eingerüstet ist). Das Erinnerungsdenkmal Gelle Fra (Goldene Frau) erinnert ein wenig an die Siegessäule in Berlin und strahlt ohne Sonne nicht so wirklich. Von hier aus können wir auch die Petruss-Kasematten erkennen, Teil einer Befestigungsanlage.

Der Rundweg führt uns weiter zum Gebäudekomplex des alten Jesuitenkollegs, der Kathedrale Unserer Lieben Frau und der Kongregationskirche sowie dem Clairefontaine-Platz mit dem Denkmal von Großherzogin Charlotte. Unglaublich aber wahr, die Sonne kommt raus und schlagartig wird es schwül-heiß. Wir erreichen das Nationalarchiv, von hier aus sind es nur wenige Meter zur Corniche, dem „schönsten Balkon Europas“. Und wirklich, mit der Sonne bietet sich uns ein wunderbares Panorama auf den Stadtbezirk Grund mit seinen alten Häusern und Gassen. Wir schlendern bis zum Bock-Felsen und lassen immer wieder den Blick über das schöne Panorama gleiten: Gassen, Kirchen, Häuser, Gärten und den Fluss Alzette.

Auf dem Bock-Felsen machen wir ein kleines Picknick. Eine kleine Echse suhlt sich neben uns in der Sonne. Die Bock-Kasematten und die archäologische Krypta lassen wir links liegen. Die Sonne brennt nun immer stärker, so dass es richtig heiß wird. Damit hatten wir nach dem Start heute Morgen nun wirklich nicht gerechnet.

Weiter geht es zu der St. Michaeliskirch und dem Fischmarkt mit seinen kleinen Kneipen. An der Rue Münster machen wir eine erneute Pause in einem Pub direkt am Fluss. Bei einem leckeren Cappu genießen wir die Pause und den Blick auf das Wasser mit seinen Enten und Reihern. Die Sonne lacht weiterhin vom Himmel und wir können unser Glück über dieses Wetter kaum fassen.

Am Fuß der Befestigungswälle gehen wir schließlich weiter und sehen noch die Quirinuskappelle, das Viadukt (Passarelle) und das grüne Petruss-Tal. Unter der Adolphe-Brücke geht es wieder aufwärts, so dass wir schlussendlich wieder am Konstitutionsplatz ankommen. Eigentlich wollten wir von hier noch ein paar Fotos im Sonnenlicht machen, doch die Sonne lässt uns im Stich. Nun gut, wir wollen uns nicht beschweren, das Wetter war viel besser als erwartet. Am Paradeplatz (Place d’Armes) spielt eine Bigband aus Utrecht Livemusik. Doch uns zieht es nach Hause.

2016 Eifel - Luxemburg-Stadt

Teufelsschucht

Die Teufelsschlucht ist eine der Hauptattraktionen von Irrel und der nahen Umgebung und das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Bis zu den Irreler Wasserfällen kann man mit dem Rad oder Wagen fahren und von hier aus zu Fuß zur Schlucht gehen. Alternativ kann man auch direkt zur Schlucht fahren, verpasst dann aber eine wunderschöne Landschaft.

Wir radeln bis zu den Wasserfällen und  machen uns auf den nur ca. 2 km langen Fußweg, aber dieser Weg ist nicht ohne, denn es sind 180 Höhenmeter zu überwinden. Teils mal wieder über Stufen, teils über Stock und Stein schrauben wir uns in die Höhe. Bäume liegen kreuz und quer über den Felsen verstreut, sowohl Felsen als auch Bäume sind alle mit Moos, Farnen und Efeu überwachsen, so dass alles einen sehr verwunschenen und mystischen Eindruck macht.

Nach ca. einer Stunde erreichen wir das Besucherzentrum. Von hier aus startet ein ca. 90-minütiger Rundgang durch die Teufelsschlucht. Mike hat einen Audioguide auf unsere Handys geladen, also schnappen wir uns unsere Kopfhörer, aktivieren den Guide und schon geht es los. Der Audioguide ist sehr gut gemacht, wie ein Hörspiel mit zwei Personen, die abwechselnd erzählen. „Die Expertin“ erzählt viel Interessantes über die Entstehung und Geschichte, „Der Geschichtenerzähler“ schmückt es interessant aus. Untermalt mit vielen Nebengeräuschen haben wir das Gefühl, die beiden marschieren wirklich gemeinsam mit uns durch die Teufelsschlucht.

Direkt beim ersten Abzweig in die Teufelsschlucht biegen wir zu früh ab und stehen somit am Ende der Schlucht. Da der Weg aber abenteuerlich steil war und wir nicht alles wieder hochlaufen wollen, gehen wir schon einmal komplett durch die Schlucht bis zum Anfang und machen den Weg somit zweimal. Wir sind tief in der Schlucht drin und steigen 146 Naturstufen hoch und klettern durch enge Felsspalten, nur um – oben angekommen – alles wieder zurück zu gehen.  :-)

Es ist einiges los hier, aber trotzdem verläuft es sich ganz gut in der Schlucht und nur ab und zu begegnen uns andere Leute. Wir klettern wieder abenteuerliche Wege entlang und bewundern die ca. 30 m hohen Felswände zu beiden Seiten der Schlucht. Der Audioguide verrät uns einiges darüber, wie es hier vor Urzeiten ausgesehen hat, dass es damals ein Meer war und durch die Eiszeit die Felsen zerborsten sind. An einer Stelle hat man einen schönen Ausblick ins Tal auf Irrel. Außerdem erfahren wir hier, wie die ganzen Löcher in die Felsen kommen, die wir auch in den letzten Tagen in anderen Felswänden gesehen haben. Das waren keine Urzeitbienen, doch es heißt tatsächlich Wabenverwitterung, auch wenn die Bedeutung eher von „verwittern“ kommt.

Nach der Tour stärken wir uns erst einmal in dem Café des Informationszentrums. Wir möchten uns gerne noch die 10minütige Tour zur Erdzeitschnecke anhören, aber leider ist sie nur noch durch den Dinosaurierpark zu erreichen, für den man Eintritt bezahlen muss.

2016 Eifel - Teufelsschlucht

Panorama Tour

Heute möchten wir uns die Burg von Beaufort auch von innen anschauen. Wir zahlen 5 EUR/Person Eintritt und erhalten einen Faltplan mit der Erläuterung zu verschiedenen Stationen in der Burg.

Die Burg aus dem 12. Jahrhundert ist nur noch eine Ruine, dafür aber eine gut erhaltene. Auf unserem Rundweg sehen wir das Eingangstor, einen Wasserturm mit Wachstube, das Burgverlies, die Ringmauer, den Haupteingang zur Burg, einen Schlossbrunnen, einen Ritter- und Speisesaal, die Schlosskapelle sowie die Folterkammer, in welcher verschiedene Folterinstrumente des Mittelalters angeschaut werden können. Mit bunten Zeichnungen in den einzelnen Räumen wird das ursprüngliche Aussehen der Räume dargestellt. Wir halten uns ca. eine Stunde in der Burg auf und zum Abschluss gibt es eine kleine Likörprobe im Burgshop.

Nach diesem Besuch starten wir die Panorama-Tour. Auf dem Weg nach Reisdorf stoppen wir am Picknickplatz Fensterlach. Von hier aus hat man einen weiten Blick auf das Tal der Sauer. Wir passieren Hessemillen sowie weitere ehemalige Mühlen und folgen der weißen Ernz nach Ermsdorf. Laut Plan sollen wir nun einen Berg hinauf und von dort einem Panoramaweg folgen, wir finden jedoch den Weg nicht. Egal, wir hatten schon viele schöne Ausblicke.

In Christnach machen wir einen kurzen Stopp, denn hier soll es sich aufgrund der schön erhaltenen dörflichen Architektur um ein Modelldorf handeln. Wir sehen ein paar nette Gebäude, aber das Dorf wirkt wie ausgestorben, keine Menschenseele ist zu sehen.

Wir machen noch einen Abstecher zum Schiessentümpel nahe Breidweiler. Von einem Wanderparkplatz ist es ein Fußmarsch von ca. 500 m. Entweder flach entlang der Straße oder über einen Wanderweg entlang der Sandsteinfelsen, wieder mit viel Auf und Ab und einigen Stufen. Der Schiessentümpel ist ein Miniwasserfall (oder ein Katerakt?) unter einer Steinbrücke. Das sieht aber so pittoresk aus, wie das Wasser über drei Stellen unter dieser ergrünten Brücke mit dem Holzgeländer rauscht, das wirkt schon irgendwie wie aus dem Auenland der Hobbits. Über ein paar Stufen und Steine können wir auf einen großen Fels im Wasser direkt gegenüber der Brücke klettern, so dass wir einen noch besseren Blick darauf haben. Wirklich ein toller Ort.

2016 Eifel - Panorama Tour

Vianden

Vianden in Luxemburg wird durch das auf einem Berg thronende Schloss dominiert und ist daher gar nicht zu übersehen. Hier startet unsere Radtour Ourdall-Promenade, ein 8,5 km langer Weg zwischen Vianden und Keppeshausen immer entlang des Our. Schon kurz hinter Vianden geht es einmal kräftig bergauf, wir müssen etliche Höhenmeter zum Staudamm überwinden, auf dem wir die Flussseite wechseln. Es ist schon beeindruckend, wie groß der Höhenunterschied des Wasserstandes zu beiden Seiten des Staudamms ist. Durch diesen Bau wurde großflächig in den ursprünglichen Lauf eingegriffen, es mussten sogar Dörfer umgesiedelt werden. Wir radeln immer entlang des Ufers und insgesamt gibt es zehn Stationen mit Hinweisschildern und Informationen zu der Umgebung. An allen Stationen sind bequeme  Bänke aufgestellt, von denen man einen tollen Blick auf den Fluss und die Umgebung hat. Hinter Bievels hat man einen schönen Blick auf Burg Falkenstein.

Nach etwa der Hälfte des Weges tauchen wir in den Wald ein und plötzlich ändert sich die Umgebung. Der Fluss ist nun nur noch zu erahnen, es ist dunkler und kühler und ein ganz anderes Fahrerlebnis. Wir haben das Gefühl, die ganze Zeit mal mehr, mal weniger bergab zu fahren. Das verheißt nichts Gutes für den Rückweg…

Kurz vor Keppeshausen fahren wir an einem großen Umspannwerk vorbei, wir können den Strom förmlich fließen und knistern hören. In Keppeshausen betraten am 11.09.1944 erstmals alliierte Truppen deutsches Gebiet. Eine kleine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.

In Keppeshausen angekommen, möchten wir gerne eine Pause machen und etwas trinken oder ein Eis essen, aber der Ort ist wie ausgestorben. Wir fahren einmal die Hauptstraße rauf und runter und fahren auch in ein paar Nebenstraßen herein, aber es ist nichts zu sehen bzw. die zwei Läden, die wie ein Lokal aussehen, sind geschlossen. Also radeln wir direkt zurück und sind beide erstaunt, dass der Weg bis auf ein paar kleine Anstiege nun auch relativ flach ist und wir ihn gut fahren können. Das hätten wir anders vermutet.

Nach einer Dreiviertelstunde sind wir wieder zurück in Vianden und hier ist es nun wieder sehr belebt. Auf der gesamten Strecke haben wir nun ganz vereinzelt mal jemanden getroffen, hier ist wieder mächtig Trubel, Autos, Motorräder und Busse fahren hier auf und ab und die vielen Restaurants und Lokale sind gut gefüllt.

2016 Eifel - Vianden

Drive & Hike-Tour

Über Echternach fahren wir nach Scheidgen. Wir parken gegenüber der Kirche und gehen auf dem Wanderweg „Auto-Pedestre“ einen Waldweg entlang, bis wir die Felsformationen Einsiedelei und Härgottskapp erreichen. Man merkt, wir sind schon von den Eindrücken der letzten Tage ein wenig abgestumpft, denn wirklich beeindruckend wirken diese Felsformationen auf uns nicht. Aber es ist ein schöner Spaziergang von ca. 3 km. Wir kehren zum Wagen zurück und fahren weiter zum Wanderparkplatz Consdorfer Millen.

Über einen erst flachen Trail gelangen wir zur Kuelscheier und durchlaufen dort die Felspassagen Rittergang und Deiwepetz. Durch die erste enge Felsspalte sind wir zügig durch, aber die zweite Felsspalte hat es in sich. Ein Teilstück ist so eng und dunkel, dass man nur mit einer Taschenlampe „bewaffnet“ diesen Weg gehen kann. Uns aber macht es so viel Spaß, dass wir mehrfach durchgehen und den Weg sogar filmen.

Schon wieder auf dem Rückweg, sehen wir noch einen Wegweiser zum Kuelscheier Adventure. Über vier Stationen geht es über steile Treppen, durch breite Felspassagen, aber auch durch eine noch engere und dunklere Felsspalte als den Deiwepetz. Eine tolle Sache mit ein wenig Nervenkitzel. Lustig wird es besonders, wenn einem auch noch Menschen in den engen Gängen entgegenkommen. :-)

Wir machen noch einen Abstecher zur Kalktuffquelle. Wir suchen den entsprechenden Wanderparkplatz, irren ein wenig umher und finden schließlich einen Wanderweg mit Holzbohlen neben der Straße. Unschlüssig, ob das unser Ziel ist, folgen wir dem Bohlenweg und gelangen nach ca. 500 m zu einem kleinen Weiher mit einem kleinen Wasserfall. Das Wasser, welches vom Fels heruntertropft, ist kristallklar und eiskalt. Die ganze Örtlichkeit ist so wunderschön, dass man glatt Stunden hier verbringen möchte. Ein echtes Kleinod und eine tolle Stelle.

Letztes Tagesziel ist Larochette, ein kleiner Ort mit einer Burg auf einem Berg. Der Ort gleicht den anderen schon besuchten Ortschaften, eine Hauptstraße mit ein paar Restaurants und Cafés, aber der Straßenlärm beeinträchtigt eine entspannte Pause. Am Rande des Ortes erhebt sich die Burgruine prachtvoll, aber wir begnügen uns mit dem Anblick von außen.

2016 Eifel - Drive & Hike Tour

Fazit

Erneut konnten wir feststellen, dass Deutschland eine Reise wert ist. Man muss wirklich nicht in die weite Ferne schweifen, um Schluchten, Burgen und verwunschene Weiher zu finden. Das alles gibt es direkt vor unserer Haustür. Auch Luxemburg hat uns wirklich gut gefallen. Ein schönes und freundliches Land und auf jeden Fall eine Reise wert.

Anders als im vorangegangenen Sommer in der Sächsischen Schweiz war der Wettergott uns nicht so hold. Keine Hitze, etwas Regen, aber auch das ist Deutschland und so ein Wetter werden wir bestimmt kein zweites Mal in Deutschland erleben.

Wir sind gespannt, wohin es uns beim nächsten Campingurlaub verschlägt!

2016 Eifel - Fazit